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Herzlich Willkommen im Paradies

Posted by on 22. Februar 2013

Unser letzter Stop in Costa Rica war das gemütliche Surferörtchen Dominical, wo wir ein Zimmer mit Küche bezogen. Am nächsten Vormittag war es endlich so weit, wir hatten Surfstunden gebucht. Im Vergleich zu Australien und Hawaii wirklich sehr günstig. Mika schloss sich den beiden Mädels und mir an und Olga war Fotographin. Es war sehr spaßig, aber auch Hölle anstrengend. Durch jahrelange Snowboarderfahrung taten sich Mika und ich relativ leicht und standen schon bei den ersten Versuchen recht gut auf dem Brett. Der Surflehrer widmete sich somit eher Susanne und Yvonne, die es auch des öfteren schafften auf dem Brett zu stehen. Das schwierige war also nicht unbedingt das Surfen selbst, sondern das kräftezehrende rauspaddeln bzw. gegen die Wellen ankämpfen und der Akt des auf das Surfbrettsteigens. Nach ein paar mal fehlte uns allen die Kraft, der ein oder andere bekam schon Krämpfe, Yvonne schlug sich mit dem Brett das Kinn blau und Susanne holte sich ein großflächiges Hämatom in der Kniekehle. Der Surflehrer sagte uns zu Beginn, daß wir auch nach den 2 Stunden Kurs die Bretter noch weiter nutzen können. Doch dies war beim besten Willen nicht möglich. Körperlich völlig fertig schlurften wir alle vier nach den 2 Stunden zurück ins Hotel und bewegten uns aufgrund der Schmerzen an diesem Tag nicht mehr viel. Ich bin mir sicher, hätte ich das Surfen mit 17 begonnen, wäre ich ein großer Fan geworden, aber mit 37 ist man wirklich zu alt für solche Dinge. Trotzdem war es eine spaßige und tolle Erfahrung und man hatte immerhin einmal im Leben 2 Stunden das Gefühl ein cooler Surfer zu sein. Leider musste uns Mika an diesem Tag noch verlassen, da am nächsten Tag sein Flug zurück nach Europa ging. Ich glaube er wäre ganz gern noch etwas mit uns gereist.

Am nächsten Tag hatte Yvonne Geburtstag. Etwas geplagt vom Muskelkater gingen wir den Tag  langsam an und machten ein ausgiebiges Geburtstagsfrühstück bevor es an den Strand ging. Wieder verbrachten wir die meiste Zeit in den grossartigen Wellen, diesmal jedoch ohne Surfbrett. Später gab es Kaffee und Kuchen und am Abend bereiteten wir Yvonne ein Geburtstagsdinner. Es war ein schöner Ausklang, ich hoffe auch für das Geburtstagskind, denn am darauf folgenden Tag verließen wir Costa Rica.

Wir starteten recht früh und fuhren mit unserem Leihwagen 2,5 Stunden an die Grenze zu Panama. Wir gaben den Wagen auf einem Parkplatz ab, wobei wir vergaßen ihn vorher voll zu tanken und liefen mit unseren Gepäck zur Grenze. Dort angekommen merkten wir, daß dies bereits der Grenzposten von Panama war und wir noch keinen Costa Ricanischen Ausreisestempel  hatten. Damit wir nicht das komplette Gepäck 500 Meter zurück tragen mussten, holten sich zwei von uns den Stempel und die anderen beiden warteten beim Gepäck. Das Stempeln ging an beiden Grenzposten relativ flott und somit erreichten wir zügig einen der Minibusse ins 2 Stunden entfernte David. Dort angekommen war der Bus nach Panama City leider ausgebucht und wir mussten über 2 Stunden auf den nächsten warten. Da die Fahrt nochmals um die 7 Stunden dauerte kamen wir also erst um 23 Uhr in Panama City an. Was für ein langer Tag.

Panama Stadt war erstaunlich teuer was Unterkünfte anging, somit landeten wir in einem typischen Backpackerhostel. Wir verbrachten den ersten Tag damit die Stadt zu erkunden. Sie hatte einen etwas morbiden Charme und war ziemlich chaotisch. Von der Küstenpromenade hatte man einen guten Blick auf die recht große Skyline und die Altstadt war leider hauptsächlich Baustelle. Da am nächsten Tag unsere Reise zu den Kunas anstand und wir dort Vollpension hatten, ohne zu wissen ob wir vegetarische Nahrung bekommen, gingen wir in einen großen Supermarkt und kauften Getränke und Snacks was das Zeug hielt. Kurzzeitig fühlten wir uns als würden wir für den Krieg horden. Zurück im Hostel mussten wir den anstehenden Trip auf die San Blas Inseln und die zwei Nächte in der Unterkunft bezahlen. Mit etwas schweren Beinen vom vielen durch die Stadt laufen gingen wir nochmals los. Schön daß erst der fünfte Geldautomat funktionierte und wir somit gefühlt nochmal durch die ganze Stadt liefen. Etwas genervt und kaputt fielen wir ins Bett, hieß es doch am nächsten morgen um 4.30 Uhr aufstehen.

Wir wurden mit einem Jeep abgeholt und fuhren mit zwei Kanadiern von der Pazifikküste, wo Panama City liegt, an die Karibikküste. Dabei überquerten wir für 2,5 Stunden relativ wilden bergigen Regenwald auf kurvig hügeliger kleiner Straße. Irgendwann kamen wir zum Grenzübergang in das autonome Kunaland. Die Kunas sind ein Indigenes Volk, daß vor ca. 80 Jahren der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen trotzte.

Der Grenzposten kontrollierte unsere Ausweise und kurze Zeit später erreichten wir die Küste. Dort ging es relativ zügig auf eines der Boote, daß uns auf „unsere“ Insel brachte. Obwohl das Wetter bei  Ankunft an der Karibikküste sehr regnerisch war, konnte man die Schönheit der Region bereits erahnen. Die Insel auf der wir die nächsten 3 Tage und Nächte verbringen sollten hieß Coco Blanco. Sie war wie alle 365 Inseln des Archipels sehr klein. Eine Inselumrundung zu Fuß dauerte ca. 2-3 Minuten. Auf der einen Seite der Insel wohnte die Familie, die für die Verwaltung der Bungalows zuständig war und auf der anderen Seite lebten noch 3 weitere Kunafamilien. Wir hatten zwei sehr einfache, aber ganz süße Stohhütten direkt am kristallblauen Meer. Es war wirklich ein Karibiktraum, besonders die Bootsfahrten zwischen den vielen Inselchen, manche nur so groß das gerade mal eine Palme drauf Platz hatte. Wir waren die ersten beiden Tage die einzigen Gäste und hatten die Insel komplett für uns alleine, abgesehen von den Kunas natürlich. Die Einheimischen stellten sich ganz gut auf uns Vegetarier ein und wir benötigten so gut wie nichts von unserem mitgebrachten Essen. Somit mussten wir leider alle Sachen 3 Tage später wieder zurück schleppen. Na ja selbst schuld. Täglich machten wir einen Bootsausflug zu einer der umliegenden Inseln und gingen dort meistens schnorcheln. Besonders cool war die Isla Perro, wo man ueber einem versunkenen Schiffswrack schnorcheln konnte. Da es die erste Schnorchelerfahrung für Yvonne war, hatte sie direkt einen grandiosen Start. Denn wann hat man schon die Gelegenheit um eine wirklich recht großes Schiffswrack zu schnorcheln? Normal bekommt man sowas nur als Taucher zu sehen. Wirklich viel unternehmen konnte man auf den Inseln natürlich nicht und somit verbrachten wir den Tag mit faulenzen, lesen oder schnorcheln. Wir gingen kurz nach Sonnenuntergang schlafen und standen bei Sonnenaufgang wieder auf. Es war wirklich super erholsam und sehr paradisisch. Außerdem hatten wir mit dem Wetter Glück und seit dem Anreisetag keinen Regen mehr. Wenn mich seitdem andere Touristen fragen wie es auf San Blas war, gibt es für mich nur eine Antwort „It’s the closest place to paradise I’d ever seen“!

An unserem dritten und letzten Tag kamen relativ viele Touristen auf „unsere“ Insel und die Bungalows waren plötzlich alle belegt. Somit viel uns der Abschied am nächsten morgen zwar schwer, aber es war nicht ganz so hart.

Zurück über die schlimme Straße durch den Urwald ging es nach Panama City. Dort bezogen wir wieder das gleiche Hostel und unternahmen an diesem Tag nicht mehr viel. Am letzten Tag vor Yvonnes und Susannes Abreise wollten die beiden noch etwas shoppen gehen. Leider lohnte sich das in Panama City aber nicht wirklich.

Somit war nun der Abflugstag der beiden gekommen. Olga und ich fuhren um 5 Uhr morgens mit zum Flughafen um sie zu verabschieden. Was uns ziemlich schwer fiel, denn es war wirklich eine sehr schöne Zeit. Nun hieß es nach 5 Wochen erstmal wieder zu zweit reisen.

Etwas traurig und müde kamen Olga und ich wieder ins Hostel zurück und fuhren direkt zum Panamakanal. Wir blieben an den Schleusen auch wirklich relativ lange und beobachteten Schiffe beim durchfahren. Wirklich herausragend spannend war das nicht, aber für uns an dem Tag vielleicht genau das richtige. Man muss schon festhalten, daß der Kanal wirklich richtig groß ist, aber wohl eher für Technikfreaks interessant.

Da unser Flug nach Kolumbien erst in vier Tagen ging und wir keine Lust hatten noch weitere 3 Tage im nicht sehr symphatischen Panama City zu verbringen, entschieden wir uns noch einen 3 tägigen Ausflug auf die im Pazifik gelegene Insel Taboga zu machen. Nur eine Stunde per Fähre von Panama City entfernt ist sie normalerweise nur das Ziel für staedtische Tagesausflügler. Somit war neben uns der einzige Gast im Hotel eine Amerikanerin, die ihre letzten 3 Tage vor Ende ihres Urlaubs, genauso wenig in der Großstadt verbringen wollte. Mit ihr freundeten wir uns recht schnell an und damit war unser Reisen zu zweit recht flott wieder beendet. Wir quatschten viel, gingen an den Strand, spazierten durch den ganz süßen Ort und wanderten über die Insel. Es waren wirklich drei nette Tage mit Marian.

Zurück in Panama City verbrachten wir unsere letzte, von insgesamt 6 Nächten, in dem bekannten Hostel und flogen am nächsten Tag nach Cartagena in Kolumbien. 5 Tage später werden wir dort Jule treffen, unseren fünften und letzten Besuch auf dieser Reise.

 

2 Responses to Herzlich Willkommen im Paradies

  1. Petra

    Hallo Volker,
    ja, auch ich habe förmlich schon auf den nächsten Bericht gewartet! ;-)))
    Viele Grüße
    Petra

  2. Ralf

    Na endlich mal wieder was zum Lesen und Schauen!
    Waren ja offensichtlich entspannte und erholsame Tage in
    Mittelamerika.
    Grüße aus WÜ von Gabi und Ralf.

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