Australien ist auch das Land der Termiten. Wir sind kilometerweit durch Landschaften gefahren, voll mit Termitenhügeln. Da sich Olga auch nach dem Millionsten Hügel immer noch an den Dingern erfreuen konnte und wir als Resultat dessen nun die halbe Festplatte voll mit Termitenhügelpotraitaufnahmen haben, bekam sie von mir den Spitznamen „Termitenkönigin“. Es gab sie in rot, gelb, braun, orange oder grau, klein oder groß, spitz, rund, breit, lang, usw.
Von Broome aus ging es über Fritzroy Crossing und Halls Creek nach Kununurra. Diese Strecke bot nicht sehr viel außer endlose Weite und eben die Termiten.
Wir besuchten zwei kleinere Nationalparks, die beide nicht so spektakulär waren. Aber immerhin haben wir in einem davon unser erstes Krokodil gesehen. Es war das sogenannte Australische Krokodil. Dieses ist um einiges kleiner als die Leistenkrokodile und auch weitaus ungefährlicher, da es normalerweise keine Menschen angreift. Es ist eher scheu und wir hatten das Glück eines zu sehen. Es lag in sicherer Entfernung auf einen Felsen im Fluss des Geigi Gorge Nationalparks.
Nach Kununurra machten wir noch einen letzten Stopp bevor wir die Grenze zum Northern Territory überschritten. Wir besuchten den Lake Argyle, ein Stausee 1,5x so groß wie der Bodensee, umgeben von roter Hügellandschaft. Hat uns sehr gut gefallen.
Kurz darauf hatten wir plötzlich 1,5 Stunden später, da wir die Uhr beim erreichen des Northern Territory um diese Zeit vorstellen mussten. Immerhin hatte es den Vorteil, daß es Abends länger hell blieb.
Über einen kurzen Stopp in Katherine fuhren wir nach Darwin an die Nordspitze Australiens, das sogenannte „Top End“. Irgendwie gingen wir davon aus das die Hauptstadt von Nordaustralien sehr groß sei und waren erstaunt, als wir kurz vor Erreichen des Ziels merkten, daß sie nur 125000 Einwohner hatte. Darwin begeisterte uns nicht so sehr. Der Hafen und die Innenstadt waren ganz okay, jedoch nicht spektakulär. Der botanische Garten war sehr schön und am Donnerstag Abend war der Mindil Beach Sunset Market. Ein netter Markt direkt am Strand mit schönem Flair und vielen Leuten. Dies war unser Highlight in Darwin. Der negative Höhepunkt war der Campingplatz. Sehr teuer, nicht gerade sauber, sehr eng und direkt neben dem Flughafen. Dort fanden morgens und abends Flugübungen von Düsenjets statt, wie laut so was ist kann sich jeder denken. An einem Tag waren wir für 15 Dollar pro Person Fische füttern. Täglich bei Flut kommen in eine bestimmte Bucht jede Menge Fische und können, im seichtem Wasser stehend, gefüttert werden. Leider kommen immer nur drei Arten von ziemlich unspektakulären Fischen. Trotzdem war es recht amüsant und wir haben in der Bucht sogar Rochen und einen Steinfisch gesehen, die jedoch kein Interesse an Toastbrot hatten.
Nach drei Nächten verließen wir Darwin wieder und fuhren Richtung Kakadu Nationalpark. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stopp am Adelaide River. Da der Fluss für seine hohe Dichte von Leistenkrokodilen (die Gefährlichen) bekannt ist, nahmen wir an einer „Jumping Crocodile Tour“ teil. Für ca. 1 Stunde fuhr man mit einem, zu unserer Beruhigung relativ großen und stabilen Boot entlang des Flusses. Der Clou dabei war, daß Fleischstückchen an einer Art Angel ins Flusswasser gehalten wurden. Nicht von uns, sondern von einer „erfahrenen“ Krokodilfütterin. Die Krokodile kamen zum Boot geschwommen und bevor sie zugreifen konnten, zog die Dame das Fleischstück aus dem Wasser. Die riesigen bis zu 5 Meter langen Tiere versuchten das Stück zu bekommen, indem sie sich auf dem Grund des Flusses mit dem Schwanz abstießen und aus dem Wasser katapultierten. Dies sah natürlich sehr spektakulär aus und nun wussten wir auch was mit „Jumping Crocodils“ gemeint war. Wirklich gefüttert wurden die Viecher nicht, eigentlich nur veräppelt. Zusätzlich sahen wir auf der Tour noch massig Kakadus und Greifvögel, u.a. riesige Weißkopfseeadler. Eine sehr lohnende und unterhaltsame Tour die ihr, wieder nicht weniges Geld, wert war.
Zurück zu einem der größten Nationalparks Australiens, dem Kakadu. Er ist 19800 km² groß (genauso groß wie Rheinland-Pfalz) und beherbergt ca. 280 Vogelarten, 60 Säugetierarten, 50 Fischarten und über 10000 Insektenarten sowie 1600 Pflanzenarten. Der Name kommt nicht davon weil besonders viele Kakadus im Park leben, sondern entstand durch die falsche Aussprache des Aborigines Wortes „Gagudju“. Das Eindrucksvollste oder sagen wir besser Anstengenste waren die 10000 Insektenarten, denn wir hatten gefühlt von jeder dieser Arten einen Stich. Tagsüber hatten wir die Fliegenplage und Nachts die Mosquitoinvasion. Sobald sich die Dämmerung auch nur ankündigte mussten wir in den Camper verschwinden und trotzdem hatten wir beide jede Menge Stiche.
Richtig abenteurlich wäre der Park mal wieder mit einem vierradbetriebenen Fahrzeug gewesen, da wir dies aber nicht hatten mussten wir auf den ausgetretenen Touristenpfaden bleiben. Aber auch die waren natürlich sehenswert. Wir machten einige eher kurze Wanderungen um Wasserlöcher, durch Regenwald oder zu höher gelegenen Aussichtspunkten. Gesehen haben wir sehr viele Flughunde, einen großen Waran, viele Vögel und einige Krokodile. Eine unserer Wanderungen führte uns zu sehr alten aber gut erhaltenen Aboriginesmalereien. Der Park enthält eine der schönsten und umfangreichsten Sammlungen an Felsmalereien in der Welt. Wenn man bedenkt wir alt diese Zeichnungen sind war das auf alle Fälle sehr faszinierend.
Nach dem riesigen Kakadu Nationalpark besuchten wir noch den kleinen Elsey Nationalpark. Dieser hatte heiße Quellen zu bieten in denen man, wunderbar umgeben von Dschungel, baden konnte. Das Wasser war extrem klar und sauber und der Menschenauflauf hielt sich in Grenzen. Somit hatten wir noch einen sehr schönen Tag bevor wir zum letzten Abschnitt unserer Australienreise in das rote Innere aufbrachen.
tolle Fotos und jede Menge Gegend…….. Sieht toll aus…….
Ich glaube, dort würde es mir gefallen, es stand schon immer auf meiner Wunschliste, nur hat es bisher nicht gepasst. Krokodile anfüttern, Klasse, was hättet Ihr gemacht, wenn es ins Boot gesprungen wäre?
Und für 15 Dollar Brot verfüttern? Hattet Ihr einen Koffer mit?
Aber ein schöner Bericht. Danke dafür…
Viele Grüße
Petra
Naja wie du ja weißt ist Australien teuer und da können 3 Scheiben Toastbrot schonmal 15 Dollar kosten 😉
Hallo Volker,
zuerst mal was schönes aus deiner Heimat! Der FC hat gewonnen!!! Aber das nur am Rande…wie immer tolle Bilder zum „neidischwerden“ 😉 Was habt ihr für ein Objektiv? Will mir demnächst ein neues kaufen und brauche noch Tipps. Ansonsten liebe Grüße aus dem grauen Köln Monika
Das FC Übel bekomm ich immer aktuell mit. Erster Sieg im siebten Spiel. Hurra!!! 😉
Objektiv? Wir haben nur normale Digicams. Leider. Sonst würden wir noch tollere Fotos schiessen! 😀
Ich hab eine Sony mit nur 4fach Zoom aber dafür Wasserfest und gute Panoramafunktion. Olga hat eine Panasonic mit 18fach Zoom für die weiter entfernten Sachen. Beide machen aber sehr gute Fotos find ich. Trotzdem muss, wenn ich wieder zuhause bin und Geld da ist, mal eine Spiegelreflex her. Habt Ihr denn eine?
Wie gut dass ich so eine Frühaufsteherin bin (notgedrungen), jetzt war ich glaub ich die Erste, die den neuen Blog gelesen hat 😉
Wenn Olga nun auch noch anfängt Holz zu essen, dann würde ich mir Gedanken machen
auf alle fälle hast du die neue rekordzeit für den schnellsten kommentar aufgestellt 😉
naja sagen wir mal so, bisher ist das bett unter mir noch nicht zusammengekracht 😀