Das tollste am tollen Hawaii war die Schildkrötenpopulation. Hofften wir in Indonesien oder Australien noch umsonst, beim Schnorcheln Schildkröten zu begegnen, so war es auf Hawaii für den ein oder anderen fast schwierig ihnen aus dem Weg zu gehen. Olga stand kurz vor einer Karambolage mit einer grünen Meeresschildkröte, die ungefähr ihre Größe hatte. Es gibt vier Arten von Meeresschildkröten auf Hawaii und wir sahen sie glaube ich alle. Es war ein fantastisches Erlebnis mit den gemütlich wirkenden Urtieren zu schwimmen. Doch bevor wir dies erleben durften, mussten wir einen ziemlich ungemütlichen Flug hinter uns bringen. Es war kein Spaß über den Pazifik zu fliegen. Es ruckelte und schüttelte uns kräftig durch, wobei der Höhepunkt ein starkes Unwetter war, bei dem man den Hagel gegen die Maschine prasseln hörte. Wie gesagt, kein schönes Erlebnis, besonders nicht für „Flugliebhaber“ wie mich. Trotzdem sind wir gesund, nur etwas unausgeschlafen, in Honolulu gelandet. Direkt ging es weiter in den nächsten Flieger denn unser Ziel hieß Maui. Hawaii besteht aus 5 Hauptinseln und unsere Wahl fiel auf je eine Woche Maui und Big Island. Für beide Aufenthalte hatten wir ein kleines Auto und eine Wohnung reserviert. Besonders die Unterkunft auf Maui gefiel uns super und war sehr geräumig, was gegenüber dem engen australischen Camper den puren Luxus darstellte. Maui ist relativ klein, hat aber trotzdem mit dem Vulkan Haleakala eine 3055 Meter hohen Berg. Was uns neben dem Schnorchel sehr gut gefiel war die abwechslungsreiche Landschaft. Eine Seite der Insel war sehr feucht, die andere sehr trocken. Mit dem Vulkan in der Mitte ergaben sich somit die unterschiedlichsten Klima bzw. Vegetationszonen. Wir fuhren ca. 50 km von Meereshöhe bis zum höchsten Punkt der Insel und durchquerten dabei so viele Vegetationszonen, wie wenn man von Alaska nach Mexiko fahren würde. Oben angekommen war es sehr kalt, sehr wolkig und regnerisch. Leider haben wir dadurch nicht sehr viel gesehen. Toll soll das ganze bei Sonnenaufgang sein, da wir jedoch bis zum Gipfel 1,5 Stunden Fahrt gehabt hätten und noch vor Sonnenaufgang dort sein sollten, war uns das zu früh. Wir hätten ca. um 3.30 Uhr die Wohnung verlassen müssen und so etwas macht man nicht freiwillig im Urlaub bzw. wir waren einfach zu faul. Eine weitere sehr schöne Tour mit dem Auto und wohl eine der schönsten Straßen der USA ist die „Road to Hana“. Sie führte auf die eher feuchte Seite der Insel und man durchquert 617 Kurven und überquert 56 One-Way-Brücken. Man fährt durch ein sehr schönes Regenwaldgebiet entlang mehrerer Wasserfälle und tollen Ausblicken auf die Küste. Dabei hatten wir ein sehr amüsantes Erlebnis. Einer unserer geplanten Stopps war der „Red Sand Beach“ in Hana. Leider fanden wir jedoch den Weg dorthin nicht. Nach etwas orientierungslosem Umhergekurve in Hana fragten wir eine Amerikanerin, ob sie uns sagen könnte, wo wir den roten Strand finden. Sie erklärte uns, daß der Weg dorthin sehr gefährlich ist und sie uns deshalb nicht verraten will wo er ist. Wir versuchten ihr wiederum zu erklären, daß wir uns den Weg gern anschauen wollen und dann selbst entscheiden möchten ob er uns zu gefährlich ist. Leider blieb sie davon unbeeindruckt und erklärte uns wiederum daß sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnte uns den Weg zu zeigen. Etwas verwundert und belustigt von ihrer Fürsorgepflicht fuhren wir zum nächsten Stopp und werden somit nie erfahren ob es wirklich ein so gefährlicher Weg zum Strand war. Dafür sahen wir aber sehr schöne andere Strände, darunter auch einen tollen schwarzen Sandstrand. Die Pflanzenwelt auf Hawaii, und besonders auf dieser Strecke, war fantastisch. Alles war wild, ursprünglich und urwäldisch bewachsen. Man hätte meinen können gleich läuft einem ein Elefant, eine Giraffe oder ein Orang Utan vor das Auto. Aber leider ist aufgrund der vulkanischen Entstehungsgeschichte die Tierwelt auf Hawaii nicht so üppig. Außer natürlich die Unterwasserwelt. Wie oben bereits erwähnt war das Schnorcheln fantastisch. Beim ersten Test am Sandstrand gingen wir bis zu den Knien ins Wasser, waren noch mit unserem Schnorchelequipment beschäftigt und schon schwamm die erste Wasserschildkröte einen Meter neben uns vorbei. Teilweise gab es Schnorchelplätze die wie ein großes Aquarium wirkten. Geschützt von den Wellen und mit einer riesigen Anzahl von Fischen lies es sich in diesen Buchten wunderbar schnorcheln. Vor Maui liegt der Molokinikrater. Ein Vulkangrater, der bis auf ein Stück Kraterrand, unter Wasser liegt. Dieses Gebiet soll der beste Schnorchelspot Hawaiis sein, also machten wir einen nicht gerade billigen Bootstrip zu dem Krater. Um unser Tagesbudget nicht zu sehr zu belasten, ließen wir uns auf einen Deal ein, den ein Tauchshop anbot. Wir zahlten nur 25% des eigentlichen Preises, mussten uns dafür aber einen 90 minütigen Timesharingvortrag in einem Luxushotel anhören. Also opferten wir unsere wertvolle Zeit und besuchten dieses Hotel. Dort wollten sie uns mit allen Mitteln und Tricks des Marketings Anteile an der Hotelkette aufschwatzen. Wir blieben natürlich standhaft, brachten die 90 Minuten tapfer hinter uns und genossen dafür den billigen Schnorchelausflug. Der Bootstrip war sehr schön, das Schnorcheln super und hier hatte Olga fast ihren o.g. Schildkrötenzusammenstoß. Somit hat sich die Hotelverkaufsshow für uns also gelohnt, immerhin sparten wir dadurch 75 Dollar pro Nase. Weitere schöne Stunden auf Maui verbrachten wir in den netten Örtchen Lahaina und Paia, im Iao Valley oder am Hauptsurfstrand von Maui, wo wir den Profis beim Wellenreiten zu sahen. Ich hätte sehr gerne einen Surfkurs gemacht, irgendwie war es mir aber doch immer zu teuer. Trotzdem ist surfen auf dieser Reise noch fest eingeplant. Spätestens auf den Boca del Torros mit Yvonne und Susanne. Olga will kein „cooler“ Surfer werden. Auch Big Island, die mit Abstand größte Insel Hawaiis, war klasse. Wir wohnten in Captain Cook, lustiger Name für eine Ortschaft, und hatten die beiden besten Schnorchelspots der Insel vor der Haustür. Zu einem von beiden, der Bucht mit dem James Cook Monument kam man nur über den Seeweg. Dort wurde James Cook damals von Hawaiianern getötet. Wir liehen uns bei einem netten älteren Herrn ein Seekajak und ruderten zur Bucht, was mit ein bisschen Wellengang ziemlich anstrengend war, ich glaube der Rudersport wäre nicht unsere Berufung. Trotzdem ein spaßiger Ausflug mit super Schnorchelmöglichkeiten in der Bucht. Auch dort trafen wir wieder Schildkröten, leider aber keine Delphine. Die Bucht ist bekannt dafür, daß sich dort sehr oft Delphine tummeln und von Land aus sahen wir auch schon welche in der Bucht direkt neben den Kajakfahrern. Leider hatten wir an unserem Kajakleihtag nicht das Glück. Auf Big Island gibt es sogar zwei Berge mit je ca. 4000 Höhenmetern, doch auf einen der Gipfel haben wir es nicht geschafft. Dafür besuchten wir den Kilauea, ein seit 1983 dauerhaft aktiver Vulkan. Dort waren wir auch in der Nähe des Kraters und sahen im Dunkeln die orange leuchtende Rauchwolke bzw. in weiter Entfernung sogar Lavaströme. Teilweise floss bei diversen Ausbrüchen Lava über die Straße, was heute noch zu sehen ist. Sogar ganze Ortschaften wurden bei Eruptionen verschüttet. Auch durch zwei Lavatubes spazierten wir, dies sind erkaltete Lavaröhren durch die bei Ausbrüchen Lava floss. Leider hatten wir auf Big Island nicht so Glück mit dem Wetter. Es war teilweise sehr regnerisch, doch dem konnte man meist entgehen indem man einfach auf die andere Seite der Insel fuhr, wo oft ganz anderes Wetter war. Nicht zuletzt deshalb fuhren wir hier relativ viele Kilometer. Die Insel war wirklich recht groß, so lagen z.B. die Hauptorte Kailua-Kona und Hilo ca. 2,5 Stunden Autofahrt auseinander. Beides waren recht nette Städtchen, Kailua eher touristenorientiert, Hilo ursprünglicher. Zweiteres hatte irgendwie einen etwas vergammelten gemütlichen Flair. Ein Stopp gefiel uns noch besonders gut, das Poipo Valley. Man konnte mit dem Auto bis zu einem Aussichtspunkt fahren. Von dort hatte man einen super Blick auf das Tal. Wir wanderten sogar in das Tal hinab bis zu einem wunderschönen schwarzen Sandstrand, an dem ein Fluss ins Meer mündete. Alles in allem gefiel uns Hawaii super gut. Vor Antritt der Reise war dieser Stopp überhaupt nicht eingeplant, aber es bot sich einfach zwischen Sydney und San Francisco hervorragend an und wir haben es nicht bereut. Wir hatten zwei tolle Wochen auf Hawaii. Aloha!
Aloha (leicht verspätet),
dass ich Euch besonders um dieses Ziel beneide, brauche ich wohl nicht mehr zu betonen, Hawaii ist einfach ein Traum und Eure Bilder und Geschichten unterstreichen das nochmal.
Hoffe Ihr habt die aktuellen Erdbeben und Stürme gut überstanden und lasst es Euch weiterhin gutgehen!
Viele Grüße aus dem verschneiten Süddeutschland
Babsi
Hallo Babsi,
anbei nochmal vielen lieben dank für deine zahlreichen hawaiitipps
bisher hatten wir gott sei dank weder ein erdbeben noch einen sturm miterlebt und wir hoffen das bleibt so.
viele grüsse zurück
Juhu,
sehr schöne Unterwasserfotos und Surfbilder, da bekomme ich schon richtig lust auf unseren Surfkurs Nur noch vier mal schlafen :))))))
ich freu mich
Toll, ein klasse Bericht. Ihr habt ja wirklich alle Highlights mitgenommen. Genau so kenne ich auch Hawaii. Das ist schon ein besonderes Ziel.
Viele Grüße
Petra
Ja Petra, Hawaii war wirklich super. Nochmal hunderttausend dankeschön für deine vielen infos
Hallo Ihr zwei Weltenbummler,
ich schaue nun seit langem wieder mal auf Eure Seiten, ich muss sagen WOW!
Das ist ja absoluter Wahnsinn was Ihr alles erlebt!?
Was Ihr alles berichtet ist einfach mehr als beeindruckend. Toll das Ihr uns dran teil haben lasst.DANKE
Liebe Grüße us Kölle. Elvira
Hallo Elvira,
danke für die netten Worte und grüss mir Kölle zurück (aber nicht die Klinik 😉 )
Lg