Sie schauen nicht nur anders aus, der tibetisch/nepalesische Einschlag ist nicht zu übersehen, nein sie sind auch einfach anders. Die Einwohner des nördlichen Westbengalen und Sikkim sind im positiven Sinne zurückhaltend, nicht so aufdringlich und nicht so nervig wie die typischen Inder aus den Touristenhochburgen. Mit einem Schlag hatten wir keine „friends“ mehr, was uns sehr gut gefiel.
Hauptgrund unserer Reise in die Himalayaregion war einen Achttausender zu sehen.
Die ersten Tage verbrachten wir in Darjeeling. Das vielleicht bekannteste Teeanbaugebiet der Welt gefiel uns gut. Nach den hohen Temperaturen in Mittelindien empfanden wir es Anfangs als angenehm kühl, mit zunehmender Dauer jedoch als ziemlich frisch. Heizungen gibt es in den Hotelzimmern nicht, weshalb wir vom Hotel einen Heizstrahler bekamen. Wir erachteten es als normal bzw. nette Geste, der Hotelboss jedoch wollte damit Geld verdienen. Diese Rechnung hatte er jedoch ohne uns gemacht und wir weigerten uns standhaft und erfolgreich beim Auschecken 5 Euro pro Tag für den „Hochleistungs“-Heizstrahler zu zahlen.
Leider spielte das Wetter nicht mit und deshalb konnten wir nicht sehr viel unternehmen. Wir waren bei einer wunderbaren Gompa (buddistisches Kloster) mit Unmengen an tibetischen Gebetsfahnen, im botanischen Garten, haben den Toy Train begutachtet und sind viel durch die Stadt gelaufen. Fast einen ganzen Tag haben wir damit verbracht unsere Einreisegenehmigung für Sikkim zu besorgen. An einem Ende der Stadt wurde ein Zettel ausgefüllt, am anderen Ende der Stadt wurde er abgestempelt und danach musste man Ihn wieder zurück zum ersten Büro bringen, wo man dann das Permit erhielt. Indische Bürokratie eben.
Auf Bildern und Postkarten konnten wir feststellen, daß man unter guten Umständen von Darjeeling aus wunderbar den Kangchendzönga sehen kann. Leider waren unsere Umstände eher schlecht.
Der nächste Stopp war Kalimpong, immer noch in Westbengalen gelegen, jedoch noch etwas weiter in den Bergen. Ein nettes kleines Örtchen ohne großen Touristenansturm. Da es zwar weiter im Gebirge lag, jedoch in einem Tal, war es weitaus wärmer als in Darjeeling. Das Hotel war das beste und schönste was wir in ganz Indien hatten. Einen Tag schauten wir uns den gemütlichen Markt und die Stadt an, am zweiten Tag wanderten wir zur größten Gompa dieser Region. Auf dem Weg dort hin besuchten wir noch eine große Kakteensammlung, was besonders Olga als Kakteenliebhaberin sehr begeisterte. Bewölkt war es leider auch hier und somit hatten wir wieder keine Fernsicht.
Mit einem Sammeljeep fuhren wir zwei Tage später nach Sikkim, genauer gesagt in den Ort Pelling. Von dort aus sollte man den besten Blick auf das Kangchendzöngamassiv haben. Die Fahrt dorthin war abenteuerlich. Die Straßen in Sikkim waren noch schlechter als die in Westbengalen und wir benötigten für ca. 75 km ganze 5 ½ Stunden. Das allein wäre schon schlimm genug gewesen, doch zusätzlich erfuhren wir was die Vorsilbe „Sammel“ in Sammeljeep bedeutete. Ein relativ großer Jeep, der wohl bei uns für ca. 8 Personen zugelassen wäre, transportiert in Indien (in unserem Falle) 15 Personen. Olga und ich hatten immerhin das Glück die Plätze neben dem Fahrer zu ergattern. Auf der Mittelbank saßen weitere vier Personen, auf der Hinterbank nochmals vier und im ungebauten Kofferraum auf zwei kleinen Querbänken nochmals vier. So ging es mit ca. 20 km pro Stunde über die sogenannten Straßen. Heftig! Gott sei Dank waren alle Insassen schlank und klein. Okay, das zweite traf auf mich leider nicht zu und somit fühlte ich mich 5 ½ Stunden wie in einer Konservenbüchse.
Etwas müde von der anstrengende Fahrt kamen wir in Pelling an. Der Jeepfahrer war so nett und lud uns direkt bei dem von uns gebuchten Hotel ab. Wie in allen Hotels hier im Ort zahlt man die Aussicht auf den Kangchendzönga mit, d.h. das Preis/Leistungsverhältnis war nicht gerade hervorragend. Eigentlich wollten wir nur noch in Ruhe essen und dann schlafen. Wir studierten die Speisekarte des Hotels und entschieden uns für eines der Gerichte. Antwort: ist heute aus. Okay, nächstes Gericht ausgewählt, auch aus, drittes auch, viertes auch. Das fünfte Gericht das wir vorschlugen hatten sie dann auch endlich im Angebot. Schon beim Essen bemerkten wir das es irgendwie durchs Fenster zieht, was bei wieder etwas kälteren Temperaturen auch sofort auffiel. Olga warf vor dem schlafen gehen nochmal eine Blick aus dem Fenster und bemerkte das in einem Fenster das Glas fehlte. Wir also Folie und Klebeband ausgepackt und das Loch abgedichtet. Erschöpft vom anstrengenden Tag wollten wir uns ins Bett fallen lassen, doch da das nächste Ärgernis. Die Bettdecke und das Laken waren total abgeschmiert und dreckig.
Langsam war es dann doch zu viel und wir riefen die Rezeptionsdame. Zuerst tat sie erschrocken, warum ein Fenster fehlt. Nach ca. 1 Minute erzählte sie uns dann, daß sich vor ein paar Tagen jemand ausgesperrt hat und das Personal dann vom Balkon aus die Scheiben einschlug. Ok und sowas repariert man in Indien nicht und bietet das Zimmer einfach weiter für den selben Preis an, auch schön!
Wenigstens bemerkte sie unseren Ärger recht schnell und gab uns ein neues Zimmer mit Fenster und sauberen Bett.
Immerhin entschädigte uns der nächste morgen. Von unserem Balkon aus sahen wir endlich den sehnlichst erwarteten dritthöchsten Berg der Erde. Das Kangchendzöngamassiv thronte majestätisch vor unseren Augen. Ein herrlicher Ausblick auf den dritthöchsten Berg der Erde, der insgesamt vier Gipfel über 8000 Meter hat.
An diesem Tag machten wir eine Wanderung zum größten Kloster Pellings und zu den Ruinen der alten Hauptstadt Sikkims. Ein schöner Tag mit viel Bewegung.
Gestern fuhren wir wieder 6 Stunden Jeep, diesmal aber ohne die Vorsilbe „Sammel“. Wir hatten uns ganz dekadent einen Jeep für uns alleine gegönnt. Ich denke diese 12 Euro mehr pro Nase waren gut investiertes Geld. Ziel war Shiliguri, wieder im Flachland gelegen. Unsere Hoffnung, daß auch hier die Menschen so entspannt sein könnten, wie sie es im Gebirge waren, hat sich schnell erledigt. Eher ist es Klein Delhi, dreckig, heiß, laut und anstrengend.
Wir freuen uns morgen in den Osten von Thailand zu fliegen um dort Sonne, Strand und Meer zu genießen.
Goodbye India!
Hallo Ihr Zwei, na Indien wäre doch bei einer Größe von 158cm mein Land, hätte immer Platz im Sammeltransport:)Schöner Bericht!!! LG Martina
jo olga hatte auch beinfreiheit 😉
Tolle Bilder, lockerer Text , spannende Zeit good luck weiterso!!!!
danke marion. schon kontakt zu meinem untermieter gehabt? 😉
Sawadika!
Beim Anblick solcher Berge werde ich immer ganz demütig. Wäre ich live und in Farbe bei euch gewesen, hätte ich bestimmt nicht nur wegen der Temperaturen eine Gänsehaut bekommen!
Um Thailand beneide ich euch wirklich; mir läuft beim Gedanken an ein leckeres Curry jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Viel Spaß beim Plantschen, laßt euch nicht von Bullenhaien fressen!
Liebe Grüße
Tina
wir sind gerade in trat angekommen. übermorgen gehts auf die insel. unterkunft ist hier der hammer. 22 euro für ne zweistöckige wohnung. so sauber und relaxt. kein vergleich zu indien
ich hoffe für euch, das Thailand nicht so chaotisch und anstrengend ist wie es Indien war. Und ich hoffe für euch, das ihr dort schönes Wetter habt und euch am Strand entspannen könnt. Doch trotz allem sehen die Fotos sssssuuuuuuppppppeeeeerrrrr aus und ich will auch. 😉
wetterbericht fuer thailand ist momentan super. 30 grad und blauer himmel
momentan sind wir aber leider noch 8 std. am flughafen von kalkutta und hier ist gar nix. keine shops, kein wlan, nur ein restaurant, echt langweilig.
schick 😉
darfst auch mal mehr schreiben als nur ein wort 😉
Hey,cool.Endlich mal ein Bild aus Indien ohne Müll und tote Kühe
die schick ich ja nur ueber whatsapp. aber stimmt schon. es gibt auch schoene ecken 😉
Na dann gab es ja doch noch ein happy end in Indien .
Auf eure kommende Zeit sind wir dann auch ein bischen neidisch, planschen im warmen Meer wäre jetzt toll…
LG
Petra & Ruth
und auf indien wart ihr nicht neidisch? 😉
lg zurueck