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Jungletrek, Jungletrek …

Posted by on 4. Juli 2012

… in Bukit Lawang. See the monkey, see the bird, see orang utan. Das ist der Bukit Lawang Song nach der Melodie von Jingle Bells. Dieser wurde überall in dem symphatischen Ort gesungen und traf auch auf uns voll zu.

Aber von vorne. Susanne und Olaf sind gut gelandet und die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel gleich neben dem Flughafen, denn am nächsten Morgen flogen wir direkt weiter nach Medan. Die größte Stadt Sumatras und die drittgrößte Indonesiens. Eine schreckliche Stadt. Muss man absolut nicht gesehen haben. Dreckig, stinkig, unsymphatisch und so gut wie nicht sehenswertes. Einzig unser Hotel war gut, sogar mit Flatscreen im Zimmer, welchen Olaf und ich direkt nutzten um nachts 2 Uhr Deutschland gegen Portugal zu schauen.

Am nächsten Tag ging es mit einem Privattaxi, welches uns der nette Rentner Willi geschickt hatte, in einer 3,5 stündigen Fahrt nach Bukit Lawang. Die Straße endete im Ort und nach dem letzten Haus folgte nur noch tiefster Dschungel. Als wir aus dem Auto stiegen nahm Willi uns direkt in Empfang. Wir hatten ihn im Internet entdeckt bzw. auf Simones und Achims Reiseblog von ihm gelesen. Dadurch hatten wir vorab ein paar nette Emailkontakte mit ihm. Nach dem ersten Bier zeigte er uns ein billiges, aber trotzdem nettes, Guesthouse und stellte uns Doni vor, der uns als Guide in den Dschungel führen sollte. Die Formalitäten für den Dschungeltrek wurden besprochen und den kompletten Rest des Tages saßen wir dann mit Willi auf der Terrasse des Guesthouserestaurants, quatschten, schauten auf den Fluss der durch den Ort geht und genossen die relaxte und familiäre Atmosphäre. Wir hatten 2 recht geräumige Bungalows für je 8,50 Euro. Nur die Sanitäranlagen ließen wie so oft zu wünschen übrig. Aber für den Preis nimmt man in Kauf aus einem Eimer zu duschen.

Am nächsten morgen um 8 Uhr holte uns Doni am Guesthouse ab und wir starteten das Dschungelabenteuer, jeder mit einem Rucksack in dem nur das nötigste war. Jeder von uns vier bekam von Doni einen kleinen Baum, den wir unterwegs in den Dschungel pflanzten. Dieses Programm nannte Doni „Trees for Trek“ und wollte damit bezwecken, daß die Tiere im Dschungel für jeden Touristen einen weiteren Fruchtbaum (in unserem Falle Mango) bekommen.

Doni war ein lustiger symphatischer kleiner Indonesier, der sich im Dschungel gut auskannte. Er erzählte schon zu Beginn sehr viel über die Pflanzen und ihre Heilkraft. Da er bei den meisten Arten erklärte „man bringt die Pflanze für 6 Tage ins Haus und danach muss man sie kochen“, wurde dies unser Runninggag für die nächsten 3 Tage. Alles was er uns zeigte oder erklärte musste 6 Tage ins Haus und gekocht werden. Donis Trekkingteam bestand aus 3 weiteren Männern. Einer ging mit uns als zweiter Guide, die anderen beiden waren die Arbeiter, die Essen, Schlafsachen, Kochutensilien, usw. trugen bzw. dann auch im Camp nutzten um uns zu bekochen. Sie gingen schwer beladen voraus. Es ging extrem steil die Hänge hoch und runter. Wir vier waren uns einig, daß es teilweise Steigungen und Gefälle von ca. 60-70 Grad waren. Und das ohne richtigen Weg mitten durch das Dschungeldickicht. Ca. abends um 17 Uhr erreichten wir das erste Nachtlager. Die Camps lagen immer am Fluss, da dort die Umgebung überschaubarer war und wir den glasklaren Fluss zum waschen und Zähne putzen nutzen konnten. Es passierte zwar, daß neben einem ein 1,5 Meter Leguan vorbei spazierte, was aber nicht weiter schlimm war, da sie ungefährlich sind. Die beiden Arbeiter hatten bereits unser provisorisches Zelt aus Plastikplanen aufgebaut und das Essen gekocht. Großartig was sie uns mitten im Dschungel alles auftischten.

Wenn jemand zur Toilette musste, ging er neben das Zelt und grub ein Loch. Susanne hat dann kurz vor dem Bettgehen dort noch eine Schlange gesehen. Ihrer Beschreibung nach eine Coralsnake. Wohl sehr giftig. Das machte sogar die Guides leicht nervös und sie suchten mit Taschenlampen noch 2-3 mal die Zelt-/Toilettenregion ab. Kurz darauf gingen wir schlafen. Auf dem Boden lagen extrem dünne Isomatten. Was soll ich sagen, ich lag außen, in die Richtung wo Susanne vorher die Schlange gesehen hatte und machte die ganze Nacht so gut wie kein Auge zu. Außerdem war es wirklich übelst hart auf den dünnen Matten.

Ziemlich unausgeschlafen ging es am nächsten morgen nach dem Frühstück noch tiefer in den Dschungel hinein. Während des Frühstücks besuchte uns eine Horde Affen (Langschwanz Makaken), die wohl das Essen rochen. Nach dem Start ging es direkt wieder mit einer extremen Steigung los. Dies wurde auch im Laufe des Tages nicht weniger, dafür war es aber tiefer im Dschungel nicht mehr ganz so heiß wie am Vortag.

Gegen späten Nachmittag erreichten wir unser nächstes Flusscamp. Als es dunkel war machten wir sogar Lagerfeuer, da es Nachts so tief im Urwald etwas frisch wurde. Trotzdem habe ich in der zweiten Nacht weitaus mehr geschlafen, da ich von der ersten Nacht noch total übermüdet war und ich diesmal auch nicht den Rammbock für das Ungeziefer spielen musste, da noch ein Guide neben mir lag.

Am dritten und letzten Tag nahmen wir den direkten Weg aus dem Dschungel, dieser führte durch den Fluss. Stellenweise bei mir Knie-, bei Olga Hüfttief. Etwas fertig sind wir dann um 15 Uhr wieder in unserem Guesthouse angekommen und freuten uns auf kalte Cola, saubere Klamotten und eine Dusche.

Alles in allem eine großartige Erfahrung. Fernab jeglicher Zivilisation mitten im Dschungel wandern, schlafen, essen, waschen, usw. Gesehen haben wir neben den vielen Pflanzen natürlich auch das Highlight des Gunung Leuser Nationalpark, den Orang Utan. Dieser lebt wild nur noch im Dschungel von Sumatra und auf Borneo. Wir haben ein Männchen, drei Weibchen und zwei Junge gesehen, wovon einer wirklich noch ein Baby von 6 Monaten war. Sie wirkten genauso interessiert an uns wie wir an ihnen und es war eine faszinierende Begegnung. Des Weiteren haben wir noch weiße und schwarze Gibbons gesehen. Zweitere sieht man laut dem Guide höchst selten, da die Population ziemlich gering ist. Weitere Affenarten wie den Thomas Leaf Monkey oder die bereits oben erwähnten Langschwanz Makaken sahen wir auch. Jede Menge große Schmetterlinge und riesige Ameisen. Leguane im Wasser am Camp, riesige Kröten, einen Hornvogel, Spinnen und Susanne als einzige eine Schlange.

Da uns Willi und Anni am Guesthouse direkt wieder in Empfang nahmen und auch Doni sich nach dem duschen wieder zu uns gesellte war es direkt wieder ein gemütlicher Abend. Wir beschlossen auch deshalb, weil es so familiär, gemütlich und nett war noch ein bisschen länger in Bukit Lawang zu bleiben.

Nachts um 2 Uhr gingen Olaf und ich mit Doni und Willi das Deutschlandspiel schauen in einer Art Kiosk der 24 Stunden geöffnet hatte. Am nächsten Tag relaxten wir noch etwas und besuchten die Orang Utan Fütterung. Die Tiere werden in Bukit Lawang ausgewildert und es gibt eine Stelle, die man mit den Rangern besuchen kann. Dort werden die halbwilden Orang Utans mit Bananen und Wasser gefüttert. Sie bekommen jeden Tag 2x das selbe Essen und weil sie diese Ernährung langweilt, fangen Sie an sich im Wald wieder selbst Früchte zu suchen. D.h. sie kommen immer seltener zur Fütterungsstelle. An diesem Tag war ein riesiges Orang Utan Männchen da, daß genüsslich die Bananen zu Brei kaute, diesen dann ausspuckte um ihn mit den Fingern genüsslich wieder einzuschaufeln. Außerdem kam noch ein Weibchen mit ihrem Jungen vorbei. Trotzdem war es nicht mehr so interessant für uns, da es einfach weitaus spannender war die Tiere in der Wildnis des Dschungels zu sehen.

Wir verbrachten einen letzten Abend mit Musik, die Indonesier können alle super Gitarre spielen und singen, und Bier gemeinsam mit Willi und am nächsten morgen hieß es dann Abschied nehmen vom super gemütlichen Bukit Lawang. Die Reise ging mit dem Auto zum 7 Stunden entfernten Lake Toba, dem größten Kratersee der Welt.

 

11 Responses to Jungletrek, Jungletrek …

  1. Liane

    Hallo Irmgard / Olga,
    vielen Dank für Eure Karte!!!!
    Euer Dschungeltrek war ja sehr abenteuerlich und spannend. Schöne Fotos !!!
    Viele Grüße
    Liane

    • Irmgard

      Hallo Liane,
      schreibst Du jetzt beide Namen damit auch jeder weiß wer gemeint ist? 😉
      Von wo war denn die Karte, bei den vielen Karten weiß ich schon nicht mehr wem ich von wo aus geschrieben habe.
      Viele Grüsse

  2. Heike G

    Hallo Volker,

    da werden bei mir Erinnerungen wach. O.k. Dschungelübernachtung haben wir keine gemacht, aber das Trekking. Es ist doch schon ein erhebendes Gefühl einen Orang Utan in freier Wildbahn zu sehen. Wir waren 2011 und 2012 in Bukit Lawang, irgendwie bin ich fasziniert von dort. Dieses Jahr haben wir etwas abseits im Jungle Inn übernachtet. Vorletztes Haus vorm Dschungel :-))

    Ich finde Sumatra ist auf alle Fälle eine, zwei oder mehrere Reisen wert.

    Warte auf Fortführung Eueres Blogs.

    Liebe Grüße und weiterhin gute Reise
    Heike

    • Volker

      Hallo Heike,
      das Jungle Inn sagt mir was, dort geht das Boot übern Fluss zur Fütterungsstelle. Sumatra ist auf alle Fälle eine Reise wert.
      Gruss zurück

  3. Petra

    Einfach toll, was Ihr da erlebt habt. Beneidenswert, den Marsch und die Matte hätte ich nicht gerne gehabt, aber die Fotomöglichkeiten…
    Viele Grüße
    Petra

    • Volker

      Der Marsch war nicht so schlimm, die Matte schon schlimmer, aber die Fotomöglichkeiten waren fantastisch :)

  4. Monika

    Hallo ihr Reisenden,

    hört sich toll und aufregend an und die Bilder sprechen für sich…habt ihr viele eklige Spinnen gesehen? Habt ja zumindest keine Fotos reingesetzt, da sind mir die Schlangen noch lieber…viele Grüße aus dem schwülen,tropischen Köln, Moni

    • Volker

      Hallo Monika,
      schön von Dir zu hören. Ja war sehr abenteuerlich. Die Spinnen hielten sich in Grenzen 😉
      Ich hoffe Euch geht es gut. Grüsse an Deine Männer Alex und Gunnar.

  5. Olaf

    Da kommen Erinnerungen an die anstrengende Tour hoch, die sich aber wie man an den Bildern sehen
    kann, gelohnt hat. Es war super krass und gleichzeitig supertoll! Tolle Eindrücke, die man nicht mehr
    vergisst. Und das Jingle Bells geht leider nicht mehr aus der Birne raus (grummel)!

  6. suse

    Es war eine super tolle, aber auch krasse Erfahrung nur mit dem Nötigsten unterwegs zu sein und solch eine weitgehend unberührte Natur zu sehen. Die Pflanzen und Tiere waren der absolute Hammer!!!!

    • Volker

      Susanne & Olaf, dem ist nichts mehr hinzu zufügen :)
      Liebe Grüsse aus Down Under von uns beiden!

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